Lisa Van Hove

Sozialinspektorin – Expertin
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Warum haben Sie sich für eine Arbeit in der Föderalverwaltung entschieden?

Während meiner Ausbildung zur Sozialarbeiterin habe ich ein Praktikum bei der Direktion der Kontrolle der Sozialgesetze absolviert. Dadurch konnte ich mir einen Überblick über den Beruf des Sozialinspektors verschaffen. Besonders attraktiv waren für mich die Freiheit und die Abwechslung bei der Arbeit sowie der Gegenstand der Kontrolle. Und als dann ein entsprechendes Stellenangebot auf arbeitenfür.be erschien, habe ich nicht lange überlegt und sofort meine Bewerbung eingereicht.

Welchen Aspekt finden Sie bei der Arbeit für die Föderalverwaltung am angenehmsten?

Ich bekomme hier den nötigen Raum für meine berufliche Weiterentwicklung und meine persönliche Entfaltung. So kann ich etwa Aufstiegsprüfungen ablegen. In diesem Zusammenhang hatte ich die Möglichkeit, an vier universitären Kursen teilnehmen. Die Anmeldegebühren wurden von meinem Arbeitnehmer übernommen, der mir auch die für die Teilnahme an den Kursen und das Lernen erforderliche Zeit zur Verfügung stellte. Aufgrund des Bestehens dieser vier Prüfungen konnte ich mich schließlich um eine Stelle des Niveaus A bewerben. Außerdem gelingt es mir, eine gute Work-Life-Balance herzustellen, nicht zuletzt wegen der flexiblen Arbeitszeiten.

Was gefällt Ihnen bei Ihrer Arbeit für Ihren aktuellen Arbeitgeber am besten?

Der Wechsel zwischen den administrativen Aufgaben im Büro bzw. im Homeoffice, den Arbeitstagen mit Vor-Ort-Kontrollen und der Teilnahme an Schulungen – darauf möchte ich in meinem Berufsleben nicht mehr verzichten. Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich und bringt mich ständig in neue Situationen und an neue Orte. Das fordert mich heraus und ich kann eine Menge lernen. Kein Dossier gleicht dem anderen. Wir verfügen über einen Ermessensspielraum, der es uns ermöglicht, eine für jeden Fall verhältnismäßige und angemessene Vorgehensweise festzulegen. Das ist mir sehr wichtig.

Woran denken Sie bei dem Begriff „Flexibilität auf der Arbeit“?

Ich erstelle meine eigene Agenda, verwalte meine Dossiers auf autonome Weise und entscheide – je nach Dringlichkeit – selbst, woran ich wann arbeite.

Sie arbeiten als Arbeitsinspektorin. Was machen Sie konkret und was ist das Schönste an Ihrer Arbeit?

Ich arbeite als Sozialinspektorin bei der Direktion der Kontrolle der Sozialgesetze – Posted Workers (entsandte Arbeitnehmer). Ein ausländisches Unternehmen kann seine Arbeitnehmer nach Belgien entsenden, um sie vorübergehend dort arbeiten zu lassen. Während dieser Zeit unterliegen die Arbeitnehmer den belgischen Arbeits- und Lohnbedingungen. Häufig werden diese jedoch nicht eingehalten. Konkret bedeutet dies für meine Arbeit, dass ich Vor-Ort-Inspektionen durchführe. Den Inspektionen gehen zunächst Ermittlungen auf Grundlage verfügbarer Daten voraus. Bei den Inspektionen kann ich mich von einem Mitglied meines Teams unterstützen lassen. Außerdem besteht eine enge Zusammenarbeit mit anderen Inspektionsdiensten, etwa der sozialen Sicherheit, der flämischen Sozialinspektion, dem LISVS und schließlich auch der Polizei. Vor Ort werden dann die vorgelegten Dokumente geprüft und, falls erforderlich, Erklärungen entgegengenommen. Hier sind häufig Dolmetscher vonnöten, denn wir haben es mit Personen unterschiedlichster Nationalitäten zu tun. Im Anschluss an die Kontrolle wird alles ausgewertet. Je nach Schweregrad der festgestellten Verstöße werden dann Verwarnungen ausgestellt, eine Abhilfefrist festgesetzt oder ein Protokoll geschrieben. Wir arbeiten mit den anderen Diensten zusammen, um vollständige Ergebnisse zu erhalten, und interagieren mit Arbeitnehmern unterschiedlicher Nationalitäten.

Auf welches Projekt oder welche Leistung sind Sie besonders stolz?

Wenn es mir gelingt, dass ein Arbeitnehmer den Lohn bekommt, der ihm zusteht, bin ich sehr zufrieden.

Wie lange möchten Sie noch für die Föderalverwaltung arbeiten?

Da die Arbeit sehr abwechslungsreich ist und ich jeden Tag etwas Neues dazulerne, habe ich derzeit nicht vor, mir eine andere Arbeit zu suchen.

Auf welche Weise macht Ihre Arbeit einen Unterschied für die Gesellschaft?

Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, die Rechte von Arbeitnehmern zu schützen, insbesondere die der entsandten Arbeitnehmer. In vielen Fällen wissen Arbeitgeber nämlich nicht, welche Rechte sie haben, wenn sie in Belgien arbeiten, und geraten an einen Arbeitgeber, der ihren Interessen möglicherweise nicht immer Rechnung trägt. Wir stellen sicher, dass ausländische Arbeitgeber ihren Pflichten nachkommen – in erster Linie gegenüber ihren Arbeitnehmern. Außerdem bekämpfen wir unlauteren Wettbewerb auf dem belgischen Arbeitsmarkt und verbessern die Qualität der Arbeitsbedingungen in Belgien. Der Umstand, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, stellt für mich einen großen Antrieb für diese Arbeit dar.

Was war Ihr beruflicher Werdegang, bevor Sie zum FÖD Beschäftigung kamen?

Vor der Aufnahme meiner Tätigkeit bei der Direktion der Kontrolle der Sozialgesetze habe ich zweieinhalb Jahre lang für verschiedene Gesellschaften für sozialen Wohnungsbau gearbeitet.

Wenn es mir gelingt, dass ein Arbeitnehmer den Lohn bekommt, der ihm zusteht, bin ich sehr zufrieden.

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